Myanmar: Trotz verstärkter Luftangriffe des Militärs gehen Lieferungen von Flugzeugtreibstoff weiter

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Das historische Kloster in Magway in der Gemeinde Saw in Myanmar wurde durch die Luftangriffe des Militärs völlig zerstört (9. Mai 2024).

Neue Daten belegen, dass weiterhin Flugzeugtreibstoff nach Myanmar geliefert wird, obwohl Luftangriffe des Militärs auf zivile Ziele zunehmen. Amnesty International hat einen Angriff auf das historische Kloster in Magway untersucht, bei dem zwölf Zivilpersonen getötet und 26 weitere verletzt wurden.

Amnesty International hat neue Lieferungen von Flugbenzin nach Myanmar dokumentiert, obwohl die weltweiten Rufe immer lauter werden, dem Militär diesen Treibstoff vorzuenthalten.

Bereits im Januar 2024 dokumentierte Amnesty International die neuen Methoden, die das Militär in Myanmar entwickelt hat, um die verhängten Sanktionen zu umgehen. Die Militärregierung setzt diese Methoden auch weiterhin ein. Zwischen Januar und Juni 2024 wurden mindestens zwei, wahrscheinlich sogar drei weitere Lieferungen von Flugbenzin ins Land gebracht. Wie bei den früheren Lieferungen, wurde auch diesmal der eingeführte Treibstoff mehrfach gekauft und verkauft, bevor er die letzte Etappe seiner Reise in Vietnam erreichte. Von dort aus wurde er nach Myanmar geliefert.

Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagt:

“Das Militär von Myanmar verlässt sich bei der Einfuhr seines Flugzeugtreibstoffs auf dieselben chinesischen Schiffe und vietnamesischen Unternehmen wie zuvor, obwohl Amnesty International diese skrupellose Lieferkette bereits aufgedeckt hat. Die Komplizenschaft der verantwortlichen Staaten, einschließlich Vietnam, China und Singapur, wird überdeutlich. Wir fordern alle Schifffahrts- und Kraftstoffunternehmen auf, sich vollständig aus dieser Lieferkette zurückzuziehen. Es ist höchste Zeit, dass die beteiligten Unternehmen und Staaten diesen Transporten ein Ende setzen.”

In zwei Fällen transportierte der Öltanker HUITONG78 unter chinesischer Flagge Treibstoff von Vietnam nach Myanmar. Weitere Unternehmen, die an den Lieferungen beteiligt gewesen zu sein scheinen, sind der in Singapur ansässige Kraftstoffhändler Sahara Energy International sowie das chinesische Staatsunternehmen CNOOC Trading. Amnesty International geht davon aus, dass im Mai 2024 auch eine dritte Lieferung in Myanmar ankam. Sie ist wahrscheinlich ebenfalls mit dem Tanker HUITONG78 durchgeführt worden und kam aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Das Militär kontrolliert das Hafenterminal, an dem das Benzin abgeladen wurde. Das Risiko ist also groß, dass das Benzin für rechtswidrige Luftangriffe auf Zivilpersonen eingesetzt wird.

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Amnesty International – Myanmar: Trotz verstärkter Luftangriffe des Militärs gehen Lieferungen von Flugzeugtreibstoff weiter

11. Juli 2024