Blutiger Machtkampf – Tote Zivilisten bei Luftangriffen in Myanmar

© Minzayar Oo - Panos / Amnesty International

In den Camps für Internally Displaces Persons (IDP) im nördlichen Shan Staat leben mehr als 100.000 Menschen. © Minzayar Oo – Panos / Amnesty International

SPIEGEL Ausland berichtet von neuen Luftangriffen in Myanmar. Die Militärjunta geht dabei immer wieder gegen Rebellengruppen vor. Nun traf der Beschuss eine Kleinstadt und ein Flüchtlingscamp. Mehrere Menschen starben, darunter auch Kinder.

In einem jüngsten Vorfall wurden bei einem Luftangriff der Armee auf ein Flüchtlingslager und eine Kleinstadt im Shan-Staat mindestens 20 Zivilisten getötet. Augenzeugen und lokale Medien berichten, dass viele weitere Menschen verletzt wurden, und unter den Opfern befanden sich vor allem Kinder.

Der erste Angriff ereignete sich am späten Donnerstagabend in einem Flüchtlingslager in der Gemeinde Pekon im Süden der Region. Laut einem Bericht starben dort neun Menschen, darunter acht Kinder. Ein zweiter Angriff in der Nacht traf die Kleinstadt Namhkam im nördlichen Shan-Staat nahe der Grenze zu China, bei dem elf weitere Zivilisten ums Leben kamen, darunter ebenfalls Kinder und Frauen.

Seit dem Putsch im Februar 2021, bei dem die Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet wurde, hat sich die Lage in Myanmar drastisch verschlechtert. Verschiedene Rebellengruppen leisten teils effektiven Widerstand gegen das Militär, was zu einer Eskalation der Gewalt führte. Die Militärjunta nutzt zunehmend Luftangriffe, um gegen die Aufständischen vorzugehen, wobei oft Zivilisten getroffen werden. Die UNO warnt vor einer Zunahme von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in letzter Zeit alarmierend zugenommen haben.

9. September 2024