In Myanmar werden regelmäßig Journalisten verhaftet und gelegentlich getötet. Viele sind inzwischen im Exil. Doch auch dort sind sie bedroht – Ein Bericht von KYAW SOE, übersetzt von Sven Hansen, taz 13. September 2024.
Kyaw Soe schildert in dem Artikel “Wo Journalismus ein Verbrechen ist” die bedrohliche Situation von Journalisten in Myanmar, die seit dem Militärputsch im Februar 2021 als Kriminelle behandelt, verhaftet oder sogar getötet werden. Er beschreibt das Schicksal zweier bekannter Journalisten, Myo Myint Oo und Aung San Oo, die zu lebenslanger Haft bzw. 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Beide arbeiteten für die Nachrichtenagentur Dawei Watch.
Journalisten, die nach dem Putsch geflohen sind, leben oft im Exil, besonders in Thailand, wo sie weiterhin in Gefahr sind, verhaftet und abgeschoben zu werden. Hansen betont, dass Exilmedien unter schwierigen Bedingungen arbeiten, da sie von finanzieller Unterstützung internationaler Organisationen abhängig sind und kaum rechtlichen Schutz haben. Das Militär setzt Journalisten unter Druck, seine Propaganda zu verbreiten, und brandmarkt sie als Terroristen, wenn sie dies nicht tun. Seit dem Putsch wurden sieben Journalisten getötet, und viele andere sitzen im Gefängnis.
In Myanmar selbst operieren nur noch wenige Medien unter strenger militärischer Zensur, und Exiljournalisten werfen ihnen Kollaboration mit dem Militär vor. Der Artikel endet mit einem pessimistischen Ausblick: Journalisten, ob im Land oder im Exil, bleiben in ständiger Gefahr, und Myanmar rangiert weltweit auf einem der letzten Plätze in der Pressefreiheit.