In Myanmar kämpfen Rebellengruppen seit Monaten gegen das Militär. Die Leidtragenden sind die Zivilisten und insbesondere die vertriebenen Rohingya. Die Uno warnt vor dem »totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch« – berichtet SPIEGEL Ausland am 7.11.2024
Der Bundesstaat Rakhine in Myanmar ist derzeit von einer schweren humanitären Krise bedroht. Infolge lang andauernder Kämpfe zwischen dem Militär und der Arakan-Armee, einer Rebellengruppe, leiden die Zivilisten, insbesondere die vertriebenen Rohingya, unter extremen Bedingungen. Ein Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) warnt davor, dass mehr als zwei Millionen Menschen bis 2025 vom Hungertod bedroht sein könnten, da die Wirtschaft des Landes zusammenzubrechen droht.
Das Militär behindert gezielt Hilfsmaßnahmen und hat den Zugang für humanitäre Organisationen eingeschränkt, was die Versorgung der Bevölkerung zusätzlich erschwert. Viele Menschen in Rakhine leben bereits am Existenzminimum, ernähren sich teilweise von Tierfutter und können sich die Grundbedürfnisse nicht mehr leisten. Die Arakan-Armee kontrolliert mittlerweile fast den gesamten Bundesstaat und fordert Unabhängigkeit.
Besonders betroffen sind die Rohingya, die als muslimische Minderheit lange verfolgt wurden. Obwohl viele von ihnen gezwungen wurden, mit dem Militär zu kooperieren, hat sich ihre Lage nicht verbessert. Die internationale Aufmerksamkeit für die Krise bleibt trotz der Dramatik der Situation gering, was UNDP-Mitarbeiter als äußerst beunruhigend einschätzen.